Der Gartensaal im Überblick

Der erste Drehtag (Schloss Wahn)

Ja, schon lang angekündigt und nun kommt der Bericht auch endlich. Bevor die Erinnerung daran vollkommen verblasst! ;)

Die letzten Tage vor dem Dreh war ich unglaublich nervös. Wenn  man einmal anfängt, zu überlegen, was alles schief gehen könnte (Leute, die wegen Krankheit oder anderen Gründen ausfallen, schlechtes Wetter, kaputte Requisiten, motzige Leute etc.), kann man gar nicht mehr damit aufhören sich Sorgen zu machen. Dementsprechend konnte ich nur ziemlich schlecht schlafen und ständig schwirrten mir im Halbschlaf irgendwelche absurden Probleme durch den Kopf, beispielsweise zu Szenen, die überhaupt nicht in unserem Drehbuch vorkamen.

Und dann war am Tag vor dem ersten Dreh auch noch unglaublich schlechtes Wetter. Es regnete und stürmte in einem durch, während ich in meinem vollgestellten Zimmer saß, die benötigten Requisiten sortierte und zusammenpackte und die Reflektoren fertig bastelte.
Zum Glück und entgegen meiner Befürchtungen schien dann am nächsten Tag die Sonne, was sofort die Laune hob.

Mein Vater hatte sich bereit erklärt, meinen Bruder Robin und mich zu fahren, da wir die Requisiten (unter anderem viele Kerzenständer, die Kostüme, Gläschen, Blumentöpfe und zwei Stühle) in einem Anhänger transportieren mussten. Mit etwas Verspätung erreichten wir den Drehort, wo schon alles in vollem Gange war. Und von da an lösten sich meine Sorgen in Luft auf. Es war echt toll, wie alle emsig an dem Projekt arbeiteten, an dem bisher Thorsten, Daniela und ich hauptsächlich alleine geschuftet hatten. Ich glaube nicht, dass ich es schon mal erlebt habe, dass eine Gruppe von Leuten so fleißig und selbstständig an einem von mir ins Leben gerufene Projekt arbeitet (und das ohne Bezahlung). Da war ich echt dankbar, dass wir so tolle Leute gefunden hatten.

Während der ersten drei Tage drehten wir auf Schloss Wahn, in dem unter Anderem Veranstaltungen der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften der Uni Köln abgehalten werden. Dort befindet sich außerdem die theaterwissenschaftliche Sammlung mit Bibliothek.

Somit hatten wir ziemlich problemlos eine Drehgenehmigung vom Hausmeister Herrn Lemaire bekommen. An dieser Stelle großen Dank an Schloss Wahn und Herrn Lemaire, dass wir die Küche, die Toiletten und alle möglichen Räumlichkeiten in Beschlag nehmen konnten. Das war ungemein praktisch für uns.

Außerdem ist Schloss Wahn wirklich ein fantastischer Drehort. Nachdem im Gartensaal das “Arbeitszimmer des Kaufmanns” mit Licht und Requisiten eingerichtet worden war, waren sich alle einig, dass der Raum ein super Szenenbild abgab.

Während der Gartensaal vorbereitet wurde, drehten wir schon mal zwei Einstellungen draußen. So kam auch direkt die Steadicam zum Einsatz, die wir uns von David Koch geliehen hatten (Ebenfalls ein großes Dankeschön dafür!).

Die Steadicam ist ziemlich schwer und muss dem Kameramann von einer weiteren Person angeschnallt werden. Man braucht etwas Übung, um damit richtig umgehen zu können. Aber dennoch war es schon ziemlich spannend, damit zu arbeiten. Ich konnte das Bild über meine kleine Kamera mitverfolgen und fand die Kamerafahrt ziemlich cool.

Allerdings mussten wir relativ viele Takes machen, da die Sonne immer wieder von Wolkenfetzen verdeckt wurde und Flugzeuge und ähnliches den Ton störten. Kameramann Sebi musste recht lange in der schweren Steadicam – Montur durchhalten. Schließlich musste Aufnahmeleiter Thorsten uns auf die verstrichene Zeit hinweisen, so dass wir uns beeilten, die Einstellungen draußen zu beenden und mit den Innenaufnahmen fortzufahren.

Drinnen filmten wir dann eine Szene, die zum Schluss des Films auftaucht. Es war etwas merkwürdig, an unserem ersten Tag, an dem viele Leute zum ersten Mal miteinander arbeiteten, direkt das Finale zu drehen. Aber so passte es am besten in unsere Drehplanung und die Schauspieler haben trotz der achronologischen Reihenfolge super Arbeit geleistet.
Sonstige Trivia:

  • Das Mittagessen bestand aus Nudeln mit Tomatensoße.
  • Beim Essen gab es zahlreiche Witze über die Position von Tonmännern in der Crewhierarchie.
  • Thorsten und Antonia wurden zum Hunde-Sitting von Nicolays lieben Windhund Jacky abgestellt. ;)
  • Beim Dreh gab es einen kleinen Kerzenunfall, so dass wir ohne Ulis schnelles Eingreifen fast die Tischdeko abgefackelt hätten. Haha.

Dabei waren:

Thorsten (Aufnahmeleitung), Daniela (Maske, Klappe, Continuity), Lisa (Regie), Christian (Darsteller), Kristina (Darstellerin), Nicolay (Darsteller), Sebastian (Kamera), Nadine (Oberbeleuchterin), Robin (Ton), Til (Licht, Setrunner, VFX-Beratung), Antonia (Requisite, Catering), Uli (Requisite, Setrunner)

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Aktuelles

Ein paar aktuelle Infos:

Auf der Homepage wurden kürzlich neue Screenshots online gestellt.

Außerdem wird morgen der Trailer zum Film auf dem Blue Monday der Uni Köln gezeigt!

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Die Vorbereitungen

Nachdem es letztes Mal um die Arbeit am Drehbuch ging, will ich nun einen Eintrag den Vorbereitungen widmen. Nächstes Mal gibt es dann endlich den ersten Drehbericht. :)

Als das Drehbuch also endlich mehr oder weniger fertig war, brauchten wir noch Schauspieler und eine Crew. Außerdem waren auch die Requisiten und Kostüme noch nicht komplett. Und dann stelle sich die Frage, wie man eigentlich so eine Drehplanung und den ganzen organisatorischen Kram macht.

Zum Glück fanden wir Rat bei Melitta, die beim Thema Drehplanung und Aufnahmeleitung ganz in ihrem Element ist und genau sagen konnte, wie man Informationen und Planungsdaten strukturiert, eine Kostenkalkulation aufstellt, etc. Außerdem bekamen wir gute Tipps wie “Sucht euch Sponsoren!” und “Sorgt dafür, dass immer Süßigkeiten am Set sind”.

Melitta bei der Arbeit

Melitta bei der Arbeit

Manchmal gab’s Schelte für unsere Naivität bei der Planung, aber auch tröstende Worte, wenn man am Rande eines Nervenzusammenbruchs stand. ;) Zum Beispiel, wenn es unmöglich erschien, alle Sperrzeiten der Beteiligten und Locations unter einen Hut zu bringen und als wir schließlich den Dreh aus verschiedenen Gründen verschieben mussten.

Währenddessen liefen die weiteren Vorbereitungen kreuz und quer auf Hochtouren. Die Crew konnten wir glücklicherweise fast vollständig aus unserem Kommilitonenkreis rekrutieren, sie wird noch bei den Drehberichten ausführlich vorgestellt werden.

In  mehreren langen Sitzungen erstellten wir mit unseren beiden Kameramännern Johannes und Sebastian (im Folgenden nur noch Sebi genannt) und dem VFX-Zuständigen Til die Auflösung. Vor allem Sebi hatte bei der Auflösung viele Ideen für technische Besonderheiten, stellte aber auch einige Forderungen, die wir nicht alle erfüllen konnten, wie z.B. einen Nachtdreh auf der Ruine. Dafür lag die Ausleihe Steadycam glücklicherweise in den Möglichkeiten unseres Budgets, weil wir über Sebis Bekannten David Koch ein sehr gutes Angebot bekamen.

Neben der Crewsuche sahen wir uns auch nach einem Cast um. Etwas blauäugig gaben wir Annoncen bei crew united und Puck’s Bar auf und wurden von der unerwartet hohen Zahl der Rückmeldungen von Schauspielern aus ganz Deutschland erschlagen. Leider lag es nicht im Rahmen unseres Budgets, Fahrtkosten für weitere Entfernungen zu zahlen. Das traf umso mehr zu, als wir uns schließlich dafür entschieden, nicht alle 9 Drehtage am Stück abzudrehen. Dadurch wurde der Drehzeitraum zwar leider in die Länge gezogen, dies erlaubte uns aber ein paar Pausen zum Durchatmen und erleichterte die Vorbereitung der verschiedenen Drehtage. Für Darsteller von weiter weg hätte das entweder einen sehr langen Aufenthalt in Köln oder mehrere lange Fahrten bedeutet. Beides sehr suboptimal.

Aber nachdem wir uns durch alle Bewerbungen und Showreels durchgearbeitet hatten, verschiedene Gespräche geführt und Termine abgeglichen hatten, fanden wir schließlich eine Besetzung, mit der wir mehr als zufrieden waren.

Tavish – Christian Stock: Ihn kannten wir bereits aus anderen Produktionen von TheFiFe-Studenten und er wurde uns nicht nur von Nadine und Sebi empfohlen, auch Melitta legte ihn uns wärmstens ans Herz. Wir mochten vor allem seine Natürlichkeit beim Spiel.

Talia – Kristina Klappert: Sie fanden wir durch eine der Internetanzeigen. In ihrem Showreel gefiel uns besonders, dass sie sowohl in ernsten als auch komödiantischen Szenen überzeugte. Sie ist eine wunderbar wandelbare Darstellerin.

Parvus – Nicolay Weller: Er meldete sich ebenfalls auf unsere Anzeige und schien uns eine perfekte Besetzung für den Kaufmann zu sein.

Wache – Adam Worozanski:  Noch ein Kandidat, der sich auf unsere Anzeigen meldete und sehr gut zu unseren Vorstellungen dieser Nebenrolle passte.

Wache – Steffen Will: Durch eine Empfehlung über mehrere Ecken kamen wir an seinen Kontakt und waren froh, dass wir sein komödiantisches Potenzial für unseren Film gewinnen konnten.

Hütchenspielerin – Laura Scheidt: Sie wurde uns von Kristina empfohlen und übernahm kurzfristig eine kleine Nebenrolle.

Natürlich braucht man für einen Fantasy-Film auch die entsprechenden Kostüme und Requisiten. In diesem Zusammenhang waren vor allem meine Freunde Caro und Rouven eine sehr große Hilfe. Als passionierte LARP-Spieler verfügen sie über eine große Auswahl an Gewandung und liehen dankenswerterweise einige Stücke für den Dreh. So wurden die Hauptdarsteller fast komplett aus den Beständen der beiden ausgestattet.

Für die Diener konnten wir Kostüme von der Anderswelt in Düsseldorf leihen. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön dafür.

Nachdem ich bereits eine Vorauswahl der Kostüme getroffen hatte, waren noch Anproben der Schauspieler nötig, damit es beim Dreh keine bösen Überraschungen geben würde. Zum Glück passten die meisten Kostüme von Anfang an sehr gut. Bei Kristina wurde schließlich ein anderes Kostüm gewählt, als das zuerst favorisierte. Dennoch haben wir eins für nächstes Mal gelernt: Am Set und beim Spiel ist das mit den Kostümen nochmal eine ganz andere Sache. So mussten unsere Darsteller unter den schweren Umhängen leiden, die noch dazu ständig verrutschen. Und Talias Tasche, die anfangs noch an der richtigen Stelle hing, wanderte im gefüllten Zustand auf die Höhe von Kristinas Kniekehlen und kam beim Gehen ständig in die Quere.

Die Requisiten wurden ebenfalls über verschiedene Quellen im Bekanntenkreis zusammen gesucht oder selbst angefertigt (ich zeichnete Karten, Daniela nähte Talias Tasche, etc.). Besonders zu erwähnen ist Peter, der für die Räumlichkeiten des Kaufmanns zwei Kartons mit Requisiten beisteuerte. Außerdem bekamen wir von Sebi den guten Tipp, Antonia als Requisiteurin anzuheuern. Sie nahm uns eine große Last von den Schulten, indem sie die fehlenden Teile besorgte und sogar eine Heugabel mit drei Zinken fand, nach der wir vergeblich gesucht hatten.

Tja, und während wir die letzten Vorbereitungen trafen und vor allem Thorsten viele lästige Aufgaben übernehmen musste, wie unter anderem Essen einkaufen, Technik ausleihen und Dispos verschicken,  rückte der Dreh immer näher.

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Eine Idee für einen Film

Die Idee für den folgenden Film ist rein fiktional, Ähnlichkeiten zur real existierenden Personen und Ereignissen sind zufällig.

Es ist morgens, irgendwann so gegen 11. Horsten Thogräwe und ich sind zu spät dran, das liegt hauptsächlich daran, dass wir mal wieder unterschätzt haben wie lange es dauert diverse Equipmenttaschen, Koffer, Wasserkästen und Stahlstative in halb Lindenthal einzusammeln. Horsten sieht trotzdem das Gute an der Sache: “Unter Zeitdruck fallen einem viel kreativere Lösungen ein!”

Macht aber nichts, am Set sind wir trotzdem die ersten. Wir parken auf einem kleinen Parkplatz am Fuße eines Berges, der hinauf zur Löwenburg führt, unserem heutigen Motiv. Das Motiv wurde von Ganiela, Horsten und Risa bei einer Wanderung besichtigt. Positiv aufgefallen war ihnen schon damals die befestigte Straße, die bis zum Eingang der Löwenburg führt. Nicht aufgefallen war ihnen dabei leider das Schild, das das komplette Gebiet als Naturschutzgebiet kennzeichnet. Fahrzeuge sind da übrigens gar nicht gerne gesehen.
Horsten entscheidet sich daher für einen waghalsigen Plan: Wir versuchen es einfach trotzdem. Das heißt, Horsten und Stachim versuchen es. Risa, die Schauspieler, Pantonia, Wenny und ich machen derweil einen Second Unit-Dreh mit der First-Unit und wollen ein paar Bilder von der Wanderung drehen. Das funktioniert auch ganz gut, nur der Ton ist nicht zu gebrauchen, denn ständig klingelt Risas Telefon. Horsten ist vom Förster erwischt worden, 100m vor dem Ziel, Stachim ist übrigens auch erwischt worden, irgendwo ganz am Anfang. Während Horsten überlegt das Auto mit Blättern zu tarnen und den Rest mit Stachims Hilfe zu Fuß zu tragen, traut sich Stachim gar nicht mehr aus dem Auto: klarer Fall von Forsttrauma.

Horsten sieht die Sache postiv: “Wenigstens haben wir so auch die Einheimischen kennenlernen dürfen!”

Währenddessen hat sich die Second-Unit, die eigentlich ja die First-Unit ist, im Wald verlaufen. Risa war sich ziemlich sicher, dass es hier irgendwo langgehen sollte. Zum Glück hat Stristian auf seinem Handy eine Karte, die ist aber leider im Maßstab 1:250 000 und das ganze Gebiet hat die Größe eines Stecknadelkopfes, er glaubt aber die grobe Richtung erkennen zu können. Es ist mittlerweile halb eins, Drehbeginn an der Löwenburg war um halb zwölf. Wenny und Pantonia werden zu Fuß zurück geschickt um den traumatisierten Stachim psychsisch zu stützen und wenn sie schonmal da sind, könnten sie ja eigentlich auch die Stahlstative den Berg rauf tragen. Dass der Berg etwa 3 km entfernt ist und ziemlich steil bergauf geht, vergisst Risa in diesem Moment zu erwähnen. Wir überlegen kurz, ob wir nicht einfach einen Horrorfilm über eine sich verlaufende und sich aufteilende Filmcrew im Wald drehen wollen, dann  klingelt aber wieder das Telefon. Horsten ist jetzt auch wieder zurückgefahren, er will das Material lieber von Hand hoch tragen. “…außerdem sei die Parksituation am Fuß des Berges erheblich besser!” Stachim zittert noch so sehr, dass sie ihn nur Zewarolle tragen lassen können. Wenn im Gespräch zufällig “Förster”, “Försteralismusreform” oder “The Först an the Furious”  aufkommt, wirft er sich auf den Boden und tut, als sei er ein Stein.

Währenddessen haben sich die Verlaufenen durch eine von Stristian Chock und Risa Lau entwickelte Technik des  ”Ruft-mal-so-laut-wie-ihr-könnt-und-wir-peilen-die-Richtung”-Orientierens grob weiter über den Hügel vorgearbeitet. Als wir einen Meteoritenkrater durchqueren kommt es zum Eklat: Risa möchte zurückgehen, und den letzten bekannten Punkt aufsuchen (wie beim Fähnlein-Fieselschweif), was dann dem Parkplatz entsprechen würde, Klistina droht derweil mit Streik und glaubt Kinderschreie zu hören, und wo Kinder wären, wären auch Menschen, und da wären auch Zoos und in Zoos wären Löwen und wo Löwen wären, müsste man sich vor diesen schützen, zum Beispiel durch den Bau von Burgen und da könnte ja dann die Löwenburg nicht mehr weit sein, oder so ähnlich.
Letztlich entscheidet Stristian, weil er einfach weitergeht und ihm alle nachgehen.

Horsten hat derweil alle Stahlstative an die Mädels verteilt und lässt diese den Berg hochtragen (Die Stative, nicht die Mädels). Dann wäre da nur noch diese Steadicam, auf die er wirklich nicht verzichten möchte. Zwar hat auch Horsten schon beide Arme voller Zeug, aber er schlägt vor, dass er die Steadicam (ca 15 Kilo, fühlt sich aber eher an wie 50 Kilo) doch einfach anziehen könnte, dann könnte die auch noch mitgenommen werden.  Und Aristian Chabbel könnte dann einfach den Gimble (5 Kilo) die Gewichte (5 Kilo) das Zubehör, die Werkzeugkiste, die Wasserwaage und das dazugehörige Stativ tragen, achso, nebst der Stahlstange, die er ohnehin schon trägt. Alle halten Horsten für verrückt. Er sieht das Positive daran: “Wenigstens lernen so die Leute meine Vielseitigkeit kennen!”

Klistina hatte recht: wo die Kinder waren, war tatsächlich die Löwenburg, zumindest finden wir eine Straße, und da an der Löwenburg ja auch eine Straße wäre (das hatte die Motivbesichtigung ja bereits gezeigt) könne es nun wirklich nicht mehr weit sein, alle atmen auf. Stristian fällt in dem Moment auf, dass er die ganze Zeit einen Kompass in der Tasche hatte, der unseren Weg verteufelt vereinfacht hätte. Er sagt es aber niemandem und tut so, als sei es ein Feuerzeug. Da er Nichtraucher ist, fällt es niemandem auf, dass keine Flamme rauskommt.

Als wir etwa eine Stunde später die Löwenburg erreichen, sitzt der Rest der Crew bereits da und wischt sich den Schweiß aus den Augen. Ich beschwere mich, dass die Steadicam fehlt. Als wir alle zur Ruhe kommen, schauen wir in den Sonnenuntergang und freuen uns, dass sich dieser anstrengende Drehtag dem Ende zuneigt. Horsten sieht das Positive: “Bergab wird alles viel leichter zu tragen sein!”

"Warum denn immer Schwarz sehen...?" Horsten Thogräwe

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Das Drehbuch

Anfangs hatten wir noch den Plan, das Schreiben unter uns Dreien aufzuteilen, so dass erst mal jeder für sich allein schreiben würde. Aber bald stellten wir fest, dass wir alles Geschriebene beim gemeinsamen Begutachten eh wieder umwarfen. So wurde es zu unserer Vorgehensweise, dass wir uns zu dritt trafen und dann Satz für Satz vorarbeiteten. Eine recht langwierige Vorgehensweise, da wir erst passende Termine finden mussten und dann jeder geschriebene Satz lange Diskussionen benötigte.
Unsere ersten Word-Notizen stammen aus dem Juli 2009. Ja, wir haben ein ganzes Jahr an einem Drehbuch für einen 20-Minuten Film gearbeitet… Wobei das nicht nur an unserer langsamen Arbeitsweise lag, sondern auch an längeren Pausen, die sich immer wieder einstellten. Zum Glück hatten wir genügend Durchhaltevermögen und ein paar Leute, die uns immer wieder beschworen, in die Pötte zu kommen. ;)

Während der Phase des Schreibens suchten wir auch bereits nach Locations, die im Rahmen der Möglichkeiten unseres No-Budget-Films lagen. Nach Besuch der Locations und gestützt auf Fotos passten wir die Orte im Drehbuch teilweise darauf an und verarbeiteten neu gewonnene Inspiration.

Obwohl wir die Dialoge gemeinsam schrieben, hatte doch jeder noch ein Spezialgebiet. Thorsten dachte sich das Drumherum der Welt aus, insbesondere das Konzept der untergegangenen Zivilisation der Altvorderen und ihrer Portale. Daniela als Sprachwissenschaftlerin entwickelte passend dazu Teile der Altvorderen-Sprache. Lisa legte als großer Monkey Island Fan viel Wert auf interessante Rätsel, welche die zwei Schatzjäger zu lösen hätten. Während der langen Suche wurden viele Rätsel-Ideen verworfen, weil sie zu läppisch erschienen oder nicht umsetzbar erschienen. Ja, Monkey Island Rätsel passen nicht unbedingt in einen halbwegs ernsten Film.

Eine lange Diskussion entstand auch durch die Suche nach passenden Namen. Obwohl ursprünglich vorgesehen, haben wir uns bis heute nicht auf einen Nachnamen der Geschwister geeinigt.

Große Hilfe erhielten wir von verschiedenen Probelesern, wie Bima, Uli, Sebi und Nadine. Die Rückmeldungen halfen uns dabei, die Geschichte besser zu strukturieren und Dialoge zu verbessern. Insbesondere die Hinweise von Sebi und Nadine ermutigten uns zu vielen Kürzungen.
Zum Schluss noch ein Tipp unsererseits: Als es Zeit wurde auf ein ordentliches Drehbuchformat umzusteigen, nutzten wir die kostenlose Software CeltX. Schön einfach zu bedienen und wirklich zu empfehlen. :)

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Happy Halloween!

Zu Halloween wollen wir direkt ein paar passende Fotos hochladen, die beim Rumalbern während eines Drehtages entstanden sind. :)

Der Totenschädel wurde uns netterweise vom Kölner Festungsmuseum bereit gestellt und unsere beiden Schauspieler waren ganz vernarrt in ihn.

Die letzten beiden Bilder sind nur mit Taschenlampe beleuchtet, weil wir kurzzeitig den Generator ausstellen mussten.

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Wie alles begann

Willkommen auf dem Blog zum Film “Tavish & Talia”!
Da wir es leider versäumt haben, von Anfang an ein Blog zu führen, werden zunächst einige rückblickende Einträge folgen, bis wir uns zur Gegenwart vorgearbeitet haben. :)

Tatsächlich war ein langer Zeitraum nötig, bis es überhaupt mal zur Produktion kam.
Man könnte sagen, Auslöser war das Videotutorium, das ich im Sommersemester 2009 besuchte. Seit 2004 habe ich regelmäßig Kurzfilme gemacht, immer nach dem Prinzip learning by Doing. Einiges an theoretischem Wissen hatte ich zwar auch hier und da aufgeschnappt, aber im Videotutorium hatte ich die Möglichkeit, einige Detailfragen zu stellen, die mich brennend interessierten. Manchmal zum Leidwesen meiner Kommilitonen, die teilweise zum ersten mal mit dem Filmen in Kontakt kamen.
Im Tutorium bekam ich durch die Theorie eine Menge Anstöße, so dass ich ganz erpicht darauf war, meinen Abschlussfilm zu drehen.
Mein letztes Projekt davor war ein kleiner Fantasyfilm mit Larpern gewesen, der mir sehr viel Spaß gemacht hatte. Anschließend hatte ich mir vorgenommen, auf jeden Fall einen weiteren Fantasy-Film zu drehen, nur besser und länger. ;) Der Abschlussfilm war nun die Gelegenheit, diesen Plan zu verwirklichen und dabei das neu Gelernte anzuwenden.

Es erschien mir sehr sinnvoll, das Drehbuch in Gemeinschaft mit anderen zu Schreiben. Bei der Entwicklung von Ideen und Geschichten finde ich es immer sehr hilfreich, Ideen mit jemandem besprechen zu können.
Also fragte ich meine netten Kommilitonen Daniela und Thorsten. Daniela hatte bereits das letzte Drehbuch mit mir geschrieben, schreibt regelmäßig Geschichten und mag Fantasy. Thorsten als Fantasy-Experte schien mir das nötige Hintergrundwissen zu haben.
Beide hatten Lust mitzumachen. Wahrscheinlich war ihnen damals noch nicht klar, was auf sie zukommen würde. Das war es mir selbst ja auch noch nicht.

Ich hatte bereits ein grobes Konzept zum Thema “Suchen und Finden”. Aber bis wir uns auf die Grundstory geeinigt hatten vergingen viele Diskussionen und verworfene Entwürfe… Mehr beim nächsten Mal!

Lisa

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